Hier finden Sie verschiedene Definitionen zu Begriffen, die oft im Zusammenhang mit Mortalität genannt werden:

Epidemiologische Maßzahlen
ICD 10
Indikator der Gesundheitsberichterstattung
Inzidenz
Lebenserwartung
Letalität
Morbidität
Mortalität
SMR (Standardisierte Mortalitätsrate)
Sterbetafel
Sterblichkeitsmaße

Epidemiologische Maßzahlen
sind Maßzahlen, mit denen die Epidemiologie die darzustellenden Strukturen und Veränderungen der Verbreitung von Gesundheitsproblemen und deren Einflussgrößen in Bevölkerungen quantitativ beschreibt. Dazu gehören vor allem Prävalenzmaße, Inzidenzmaße und Sterblichkeitsmaße . (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

ICD 10
Internationale Klassifikation der Krankheiten und Todesursachen, 10. Revision. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Indikator der Gesundheitsberichterstattung
epidemiologische (oder auch demografische) Maßzahl, bzw. eine die Maßzahl nach Gliederungsmerkmalen differenzierende Tabelle/Matrix, die Auskunft über die Quantität eines Gesundheitsproblems bzw. dessen Hintergründe oder Konsequenzen geben kann/soll und im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung in einen interpretativen Zusammenhang gestellt wird. Dabei kann derselbe Indikator für mehrere inhaltlich u. U. sehr verschiedene Aussagen herangezogen werden. Die Aussagen wiederum stützen sich oft auf mehrere dann in einer Gesamtschau zu wertende Indikatoren, wobei auch die Zusammenhänge zwischen den Indikatoren zu berücksichtigen sind. Die Realisierung der (zunächst oft) theoretischen Maßzahlen erfolgt mittels geeigneter Datenquellen für die Gesundheitsberichterstattung. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Inzidenz
(engl. incidence), auch Zugang, ist neben der Prävalenz (Bestand) ein Hauptaspekt der Beschreibung und Analyse der Verbreitung von Krankheiten/Gesundheitsproblemen. Die Inzidenz beschreibt Mengen von Zugängen (Inzidenzfällen ) in einen Bestand von Kranken/Betroffenen (Prävalenz ). Damit ist sie wesentlich für die Betrachtung und Bewertung von Risiken in einer Bevölkerung. Zur Beschreibung der Inzidenz gibt es eine Reihe von epidemiologischen Maßzahlen , die Inzidenzmaße. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Lebenserwartung
demografische bzw. epidemiologische Maßzahl, die modellhaft aus altersspezifischen Sterblichkeitsverhältnissen eine zu erwartende Lebensdauer ableitet.

Als Indikator wird die Lebenserwartung für vor allem auch internationale Vergleiche der allgemeinen Lebensverhältnisse verwendet. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Letalität
Die Letalität ist der Anteil der an einer bestimmten Krankheit in einem bestimmten Zeitraum (z.B. 1 Jahr) Gestorbenen, bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten einer definierten Population ( siehe auch Mortalität). (Quelle: http://medweb.uni-muenster.de/institute/imib/lehre/skripte/biomathe/glossar.html#L)

Morbidität
bevölkerungsbezogene Betrachtung des Auftretens und der Veränderung von Gesundheitsproblemen. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Mortalität

  • Spezielle epidemiologische Beziehungszahl: Vergleichbar der Inzidenz, nur wird jetzt die Zahl der Todesfälle innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls betrachtet. (Quelle: http://www.uni-bielefeld.de/~hjawww/glossar/mortalit.htm)
  • Sterblichkeitsrate einer definierten Personengruppe (wie z.B. Studienkollektiv: alle Patienten, die zwischen 1990 und 1995 mit Gastrektomie behandelt wurden). Angabe in %. (Quelle: http://nt1.chir.med.tu-muenchen.de/MANUAL/DEF13.HTM)
  • Die Mortalität ist der Anteil der Personen einer definierten Population, die in einem bestimmten Zeitraum sterben. Angaben über die Mortalität können auch auf eine bestimmte Krankheit bezogen sein. (siehe auch Letalität) (Quelle: http://medweb.uni-muenster.de/institute/imib/lehre/skripte/biomathe/glossar.html#M)
  • Zahl der Verstorbenen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Bevölkerung (Quelle: http://home.t-online.de/home/0926161717-0004/stat.htm)
  • bevölkerungsbezogene Betrachtung der Sterblichkeit. Sie wird durch Mortalitätsmaße (Sterblichkeitsmaße), welche die Zahl der Gestorbenen auf die Bevölkerung beziehen, beschrieben. In Sterbetafeln werden die Sterblichkeitsverhältnisse einer Bevölkerung in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht abgebildet. Eng zusammen mit der Mortalität hängt die epidemiologische Maßzahl Lebenserwartung. Verallgemeinert kann die Mortalität als Inzidenz des Sterbens angesehen werden, deshalb sind auch viele Überlegungen und Maßzahlen, die (allgemein) von der Inzidenz ausgehen, übertragbar. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

SMR (Standardisierte Mortalitätsrate)
ist die Abkürzung für "standardisierte Mortalitätsrate".
Die standardisierte Mortalitätsrate gibt die Anzahl der Gestorbenen an, die in der Bevölkerung (pro 100 000) zu zählen wären, wenn die Bevölkerungsverhältnisse denen der Standardbevölkerung (hier: Neue Europäische Standardbevölkerung) entsprächen.

Sie wird durch die Formel

berechnet.

Sterbetafel
Komplexes Zahlensystem von Sterblichkeitsmaßen und Lebensdauermaßen, das die Sterblichkeitsverhältnisse aller Altersgruppen einer Bevölkerung in einem bestimmten Zeitraum (Periodensterbetafel) oder die einer Kohorte für die Kohortenlebensjahre (Kohortensterbetafel) abbildet. Grundlage sind die alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten. Diese werden aus den Sterberaten empirisch ermittelt und anhand von theoretischen Modellrechnungen noch korrigiert, um statistische Schwankungen zu kompensieren. (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)

Sterblichkeitsmaße
Man unterscheidet zwischen rohen und standardisierten Sterberaten. Die rohe (allgemeine) Sterblichkeit errechnet sich aus Anzahl der Gestorbenen dividiert durch die mittlere Bevölkerung und wird i.a. noch mit 100.000 multipliziert, so dass sich als Maßeinheit "Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung" ergibt. Da die Sterblichkeit sehr altersabhängig ist, werden i.a. die altersspezifischen rohen Sterblichkeitsraten errechnet (d.h. es werden jeweils nur die Gestorbenen und die Bevölkerung einer Altersgruppe (und meist zusätzlich nach Geschlecht getrennt) betrachtet. Die Sterblichkeit einer der gesamten Bevölkerung kann dann in standardisierter Form daraus errechnet werden. Weitere, aus den Sterberaten abgeleitete Sterblichkeitsmaße sind "Verlust an Lebensjahren" und "Vermeidbare Sterbefälle". Beim "Verlust an Lebensjahren" (engl. PYLL potential years of life lost) werden die Personenjahre ermittelt, die durch Sterben vor Vollendung des i.a. 65.Lebensjahres der betrachteten Bevölkerung verloren gehen. Die Maßeinheit ist "Jahre pro 100.000 der Bevölkerung". Beim Bezug auf eine Standardbevölkerung entsteht die entsprechende standardisierte Maßzahl. PYLL ist auch ein Indikator für die Qualität der allgemeinen Lebensverhältnisse. Als Indikator für die Qualität der medizinischen Versorgung beschreibt die "Anzahl der vermeidbaren Sterbefälle" die Anzahl von Gestorbenen pro 100.000 einer Bevölkerung, deren Krankheit bei zeitgerechter Intervention und angemessener Versorgung nicht zur Todesursache hätte werden müssen. In Analogie zur Inzidenzdichte (Force of Morbidity) ,die die Erkrankungsintensität in einer Bevölkerung beschreibt, können als epidemiologische Maßzahlen auch Sterbedichten berechnet werden. Hierbei wird die Anzahl der Sterbefälle in Bezug zur Personenzeit unter Risiko gesetzt. Ein komplexes Maßzahlensystem der Sterblichkeit ist die Sterbetafel . Sie beschreibt alters- und geschlechtsspezifisch die Sterbeverhältnisse einer Bevölkerung, die dem entsprechenden Kohortenüberlebensverhältnisse und daraus abgeleitet die altersspezifische fernere Lebenserwartung . (Quelle: http://www.rki.de/GBE/GLOSSAR/GLOSSAR.HTM)